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Der „Heimatbahnhof“ in Falkenberg/ Elster

Bild zum Thema Der „Heimatbahnhof“ in Falkenberg/ Elster
Es ist kein richtiger Bahnhof, es ist ein Stück Identität mit dem eigenen Leben.  „Heimatbahnhof“ - so der Name der in diesem Jahr neu entstandenen Wohngemeinschaft für Menschen mit Pflegebedarf in Falkenberg/ Elster. Falkenberg ist eine Eisenbahnerstadt, hier hatte fast jeder mit der Bahn zu tun. Und irgendwann kommt man am Heimatbahnhof an…
Initiator dieses Angebots ist die AWO Regionalverband Brandenburg Süd e.V. , deren Fachbereichsleiterin Pflege Frau Simone Friedrich weiß, wo der Bedarf liegt. Die AWO hat eine Vielfalt von Wohnformen entwickelt, vom stationären Bereich über Betreutes Wohnen bis hin zur Tagespflege. „Wir erreichen aber mit diesen Versorgungsformen nicht alle, es bleibt eine Lücke. “ Für Menschen mit Pflege- und besonderem Unterstützungsbedarf ist die Form der Wohngemeinschaft gut geeignet, so ihre Erfahrung. Deshalb haben sie mit Partnern vor Ort nach Möglichkeiten gesucht, in der Region ein solches Angebot zu schaffen. Gemeinsam mit der Wohnungsbaugesellschaft „Elsteraue“, die mit einer solchen Wohnform bereits mit ihrem „Berliner Eck“ Erfahrungen gesammelt hat, sowie mit Unterstützung der Heimaufsicht konnte eine gute bauliche Lösung mit hohem Sicherheitsstandard geschaffen werden. Über ihre eigene Sozialstation kannte die AWO sehr gut die Menschen, für die eine solche Wohnform besonders geeignet ist, und fand schnell Interessenten. So war ein Monat nach der Eröffnung im März 2015 bereits kein Platz mehr frei.

Sieben Frauen und ein Mann, alle über 80 Jahre, leben jetzt im „Heimatbahnhof“. Ihre Zimmer sind zwischen 14 und 21 m² groß, meist liebevoll gestaltet mit den Erinnerungen eines langen Lebens. Auch mit kleiner Rente, wie sie zunehmend viele in dieser Region haben, ist das bezahlbar. Gemeinsam haben die Mieter bzw. ihre Angehörigen eine Präsenzkraft beauftragt, die mit Ruhe und Lebensfreude den Alltag der Menschen unterstützt. Die Sozialstation ist in der Nähe. Zusammen wird gegessen und der Alltag verbracht, wenn man es möchte. Spazierengehen gehört dazu. Alles ist hell und freundlich und natürlich barrierefrei gestaltet. Ein Lift wurde von außen an das Haus angesetzt.
In regelmäßigen Treffen wird mit den Angehörigen gearbeitet, um die Möglichkeiten und auch die eigene Verantwortung dieser neuen Wohnform besser zu verstehen. „Wie sage ich den Angehörigen, dass es kein Heim ist und wir gemeinsam mit ihnen den Alltag organisieren wollen?“ Hier gibt es großen Handlungsbedarf, so Frau Friedrich. Aufklärung über neue Wohnformen und ihre Besonderheiten ist sehr wichtig. Welche Möglichkeiten passen zu der eigenen Situation? Wie kann man die richtige Kombination finden? Hier wünscht sie sich noch mehr Unterstützung, unter anderem auch vom Pflegestützpunkt, die bei dem Menschen direkt ankommt.
Frau Friedrich sieht großen Bedarf für solche neuen Wohnformen. Sie sind für sie das Bindeglied zwischen der ambulanten und stationären Betreuung und werden immer wichtiger für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Viele Pläne hat sie bereits im Kopf und auf dem Papier. Mut zur Lücke, Visionen umsetzen können und dazu mehr Flexibilität in den Vorschriften - so kann es gelingen.

Text und Foto: Akademie 2. Lebenshälfte 2015

Weitere Informationen zum Objekt 

Eintrag vom 18.11.2015 unter »Praxisbeispiele: Gemeinschaftliches Wohnen«
 
 
Ein Projekt des Fördervereins Akademie 2. Lebenshälfte im Land Brandenburg e.V.