Wohn-Pflege-Gemeinschaften haben sich als Alternative zu stationären Pflegeeinrichtungen etabliert. In Wohn-Pflege-Gemeinschaften leben mehrere Menschen mit Pflegebedarf zusammen. Diese Wohnform im vertrauten Wohnquartier ermöglicht den Verbleib im sozialen Umfeld, auch bei Pflegebedarf. Für Menschen mit Demenz ist diese Wohnform mit ihrem familiär geprägten Charakter eine Alternative, wenn es zu Hause zunehmend schwieriger wird oder der Verbleib nicht mehr möglich ist. Ziel ist es, den Alltag so gut wie möglich weiterzuleben.
Wohn-Pflege-Gemeinschaften können sowohl von Privatpersonen initiiert werden (z. B. Angehörige von Menschen mit Pflegebedarf) als auch von Wohnungsbauunternehmen, bürgerschaftlichen Initiativen oder anderen Akteuren und Akteurinnen. Auch Pflegedienste können eine Wohn-Pflege- Gemeinschaft initiieren, beim Aufbau fachlich beraten sowie die Bewohnerinnen und Bewohner in dieser begleiten und pflegen.
Das Land Brandenburg bietet unter schiedliche Organisationsformen von Wohn-Pflege-Gemeinschaften, bei denen die Anforderungen an den Aufbau und den Betrieb variieren:
Bei Wohn-Pflege-Gemeinschaften als selbstverantwortlich geführte Wohnformen, schließt jede Bewohnerin und jeder Bewohner einen eigenen Mietvertrag und entscheidet selbst, welcher Pflegedienst die persönliche Pflege übernehmen soll. Die Angehörigen der Mitbewohnerinnen und Mitbewohner tragen zu einem großen Teil zum Funktionieren der Wohn-Pflege Gemeinschaft und zur Fürsorge für ihre Familienmitglieder bei.
Eine andere Organisationsform ist die Wohn-Pflege-Gemeinschaft mit eingeschränkter Selbstverantwortung. Die Verantwortung für den Betrieb der Wohn-Pflege-Gemeinschaft wird
geteilt zwischen den Angehörigen, dem Pflegedienst (fachliche Begleitung) und dem Vermieter
bzw. der Vermieterin (passender Wohnraum). Der Pflegedienst ist frei wählbar.
Eine dritte Variante sind trägergebundene Wohn-Pflege-Gemeinschaften. Die Vermietung der Wohnung und der zuständige Pflegedienst liegen dort in einer Hand. Der Pflegedienst kann von den Bewohnerinnen und Bewohnern nicht frei gewählt werden.
In der vorliegenden Broschüre liegt der Fokus auf selbstverantwortlich und mit eingeschränkter Selbstverantwortung geführte Wohn-Pflege-Gemeinschaften. Zielgruppe sind Pflegedienstmitarbeitenden, die hier erfahren, wie das Arbeiten in Wohn-Pflege-Gemeinschaften organisiert wird und welche Besonderheiten im Umgang mit den Pflegebedürftigen, Angehörigen und weiteren beteiligten Akteuren zu beachten sind.
Hier geht es zur Broschüre.