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„Gewohntes sichern“ Anregungen vom 10. Brandenburgischen Aktionstag zum Wohnen im Alter

Unter dem Motto „Gewohntes gesichert“ ging es auf dem 10. Aktionstag der Akademie 2. Lebenshälfte am 10. Oktober 2022 diesmal im Schwerpunkt darum, wie altersgerechte Wohnangebote rechtlich besser gesichert werden können. Inspiriert von den Massenkündigungen der mehr als 100 Senior:innen in der Burgstraße 6 in Potsdam wurde in der Veranstaltung mit Beiträgen von Vertreter:innen aus Wirtschaft, Kommunen und Praxis das Spannungsfeld, das von ökonomischen Interessen, dem rechtlichen Rahmen sowie den Bedürfnissen und Möglichkeiten von Älteren aufgespannt wird, beleuchtet. In der sich anschließenden Diskussion wurden Handlungsfelder identifiziert und Handlungsempfehlungen formuliert.

Eine Möglichkeit des „Wohnens im Alter“ ist das Wohnen mit Serviceleistung. Dabei wird meist ein altersgerecht hergerichtetes Appartement zur Miete oder zum Kauf angeboten. Zusätzlich können verschiedene Unterstützungsleistungen in Anspruch genommen werden, wie zum Beispiel ein Hausnotruf, Reinigungsdienste, Fahrdienste, Wäscheservice oder auch die Vermittlung von Pflegeleistungen. Möglichkeiten, die das selbstbestimmte Wohnen gut unterstützen und erhalten können. Wie aber ist der rechtliche Rahmen dafür? Welche Grundlagen kann eine Kommune bereiten?

Peter Mundt hat als Vorsitzender des Seniorenbeirats Potsdam gemeinsam mit anderen das Bündnis „Burgstraße bleibt“ gegründet und sich engagiert für eine Lösung zugunsten der Älteren eingesetzt. Es gab große Aufmerksamkeit bei Politik, Medien, Zivilgesellschaft, aber eine Lösung für die Menschen gab es nicht. Gegenwärtig wohnen nur noch wenige in der Anlage. Die Wohnungen werden jetzt bei Airbnb für Kurzurlauber in Potsdam angeboten. Herr Mundt schilderte die Situation deutlich. Aus seiner Sicht ist es der richtige Weg, wenn Kommunen selbst für die Älteren bauen. Dafür engagiert sich der Seniorenbeirates seit langem.

Auf der Tagung gab es wichtige Informationen und Anregungen zum Wohnen mit Serviceleistungen, die vielen nicht bewusst sind. So gab RA Holger Catenhusen, Vorstandsvorsitzender des Mietervereins Potsdam und Umgebung, Erläuterungen zu rechtlichen Aspekten. Auch Markus Sutorius vom BIVA Pflegeschutzbund setzte sich mit der fehlenden Definition des Begriffs und den gesetzlichen Grundlagen auseinander und zeigte die Problemstellen auf. Einen Vorschlag, wie der fehlenden Definition des Betreuten Wohnens begegnet werden kann, unterbreitete Annelie Küper von der InWIS Forschung & Beratung GmbH mit dem Kuratorium Qualitätssiegel Betreutes Wohnen NRW.
Auch die Beigeordnete Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit der Stadt Potsdam Brigitte Meier war gekommen und knüpfte an den kürzlich veröffentlichten Armutsbericht der Stadt an. Sie konnte berichten, dass in Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Seniorenbeirat jetzt drei Wohnprojekte zur Stärkung der sozialen Teilhabe und Bekämpfung von Armut im Alter ausgewählt worden, und zwar in der Heinrich-Mann-Allee, in Drewitz und Krampnitz.
Wie immer wurde auch ein Praxisbeispiel vorgestellt, das zeigt, wie Wohnen im Alter gelingen kann. Anja Pajung ist Gründerin des Omi-Opi-Hauses in Potsdam. Sie stellte dieses Haus als selbstbestimmte Wohngemeinschaft vor, die von und in Verantwortung von Angehörigen für ihre pflegebedürftigen Liebsten ins Leben gerufen wurde und betreut wird. Es wird vom eingetragenen Verein An Deiner Seite getragen und bezieht die Angehörigen aktiv in die Betreuung der Bewohner:innen der WG, die ambulant gepflegt werden, ein.

Im dritten Teil der Veranstaltung „Ausblick, Austausch und Diskussion“ stellte der Landesseniorenbeauftrage Norman Asmus seinen Fahrplan zur Fortschreibung der Seniorenpolitischen Leitlinien vor und kündigte die Auswertung der gegenwärtig laufenden Befragung „Seniorendialog“ für 2023 mit Workshops u.a. zum Thema „Wohnen im Alter“ an. Die sich anschließende Diskussion war lebhaft und intensiv. Ihre Ergebnisse und die Beiträge der Referent:innen sind in der Dokumentation auf der Homepage der Akademie 2. Lebenshälfte nachlesbar. Hier sind alle Dokumentationen der 10 Wohntage hinterlegt.
Die Dokumentation finden Sie hier.

Eintrag vom 18.10.2022 unter »Aktuelles und Interessantes«
 
 
Ein Projekt des Fördervereins Akademie 2. Lebenshälfte im Land Brandenburg e.V.