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Wohnungstauschbörse Potsdam – eine erste kritische Bilanz

Wie wir berichteten, wurde im September 2020 nach langem Drängen politischer Kräfte in der Landeshauptstadt Potsdam eine Koordinierungsstelle Wohnungstausch (KSWT) eröffnet mit dem Ziel, eine Anlaufstelle für Wohnungssuchende zu schaffen. Für das „Experiment“ wurde das Cottbusser Planungsbüro Kollektiv Stadtsucht von der Stadt beauftragt. Dabei ging es besonders darum, ältere Menschen, die in einer großen, oft nicht seniorengerechten Wohnung leben und Familien, die zu wenig Platz in ihrer derzeitigen Wohnung haben, zusammenzubringen und zu unterstützen.
Als nach einem Jahr von Stadtverordneten eine Zwischenbilanz eingefordert wurde, war schnell klar, es wurden viele Gespräche geführt, Interessenten gefunden, aber ein Tausch war bisher nicht zustande gekommen. „Potsdamer Wohnbörse bisher ohne Erfolg, Kein einziger Tausch innerhalb eines Jahres“ berichteten die Potsdamer Medien wie hier die PNN. Die FDP forderte gleich den Abbruch des Vorhabens. Das wurde abgelehnt.

Wie sehen die Akteure vor Ort selbst die Situation:
„Seit September 2020 konnten wir mehr als 40 konkrete Tauschvorhaben begleiten – im Ergebnis leider ohne erfolgreiche Vermittlung. Die Gründe, die einen Wohnungstausch bislang verhindert haben, waren vielfältig, angefangen von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, die das Bekanntmachen unseres Angebots auf Veranstaltungen und persönliche Gespräche über weite Strecken nicht zuließen, bis hin zu sehr persönlichen und individuellen Beweggründen, die im letzten Moment einen Wohnungstausch verhinderten, eine starke emotionale Bindung an eine bestimmte Wohnung zum Beispiel oder das Zurückschrecken vor einem Umzug in unsicheren Zeiten. Gescheitert ist das Experiment KSWT dennoch nicht, ganz im Gegenteil. Anders als zu Beginn gedacht, kommen die Potsdamer*innen mit vielen Anliegen rund um das Thema „Wohnen“ auf die Koordinierungsstelle zu, nicht immer ist steht der Wunsch, die Wohnung zu tauschen, im Vordergrund. Etwa 750 Beratungsgespräche haben wir inzwischen geführt. Die Begleitung eines solchen Veränderungsprozesses zum Thema Wohnen ist eine ebenso zeitintensive wie sensible Angelegenheit. Mittlerweile können wir meist an kompetente und zuständige Netzwerkpartner*innen vermitteln und Tipps geben, etwa zum Thema Wohnberechtigungsscheine WBS und WBS*. Viele unserer Gesprächspartner*innen wussten zum Beispiel gar nicht, dass sie so etwas beantragen können.
Dadurch wird ein Bedarf für eine zentrale Anlaufstelle zum Thema „Wohnen“ in Potsdam deutlich. Ein großes Problem ist auch der Mangel an altersgerechten und barrierearmen Wohnungen für Senior*innen. Hier konnten wir schon erreichen, dass wir barrierefreie Wohnungen aus Neubauvorhaben in unseren Pool aufnehmen konnten, die wir in unsere Tauschoptionen einbeziehen dürfen.
Was wir uns vorgenommen haben: Noch mehr auf die Menschen in Potsdam zugehen, insbesondere auf Senior*innen. Denn hauptsächlich kommen Familien zu uns, die auf der Suche nach einer größeren Wohnung sind. Und wir möchten gerne mit vielen Vermieter*innen in Potsdam Vereinbarungen abschließen, die uns dann jeweils wie ein Leitfaden zum Wohnungstausch dienen. Dann wollen wir natürlich unseren Pool mit Tauschwohnungen vergrößern und eine gute Datenbanklösung einführen, so dass wir schnell passgenaue Tauschmöglichkeiten für viele erfolgreiche Wohnungstausche bekommen.“
Joachim Faßmann

Bis Ende 2022 ist dieses Projekt erstmal gesichert. Wir wünschen Erfolg und werden das „Experiment“ weiter begleiten.
Weitere Informationen finden Sie hier.

Präsentation der Ergebnisse »
Eintrag vom 22.12.2021 unter »Aktuelles und Interessantes«
 
 
Ein Projekt des Fördervereins Akademie 2. Lebenshälfte im Land Brandenburg e.V.